Klarheit im Führungsalltag – Ein Plädoyer für stringente Entscheidungen und mehr Bewusstsein für die eigene Rolle – Teil 1

23.04.2019 | Blog, Führung

Führungskräfte, die neben strategischer, sozialer und methodischer Kompetenz über ausreichend Rollenbewusstsein verfügen und Vorgaben klar und verbindlich kommunizieren, decken bereits zentral wichtige Aspekte ihrer Aufgabe  ab. Die aktuelle Entwicklung, zwischen Tradition und digitaler Moderne die nötigen Prozesse ausgewogen umsetzen zu müssen, macht couragierte Führungskräfte nötig, die Wandel als gegebene Selbstverständlichkeit begleiten und gleichzeitig eine gesunde Portion Beständigkeit einbringen. Klarheit in der Führung ist ein Wettbewerbsvorteil – Sie tun gut daran, diesen strategischen Erfolgsfaktor mit einem hohen Stellenwert zu versehen. Gelungene, weil klare Führung steigert das Leistungsverhalten im Unternehmen und realisiert so schneller Ihre Ziele.

Die Basis der Führungsidentität

Damit andere Ihnen folgen, müssen Sie erst Ihrer selbst sicher und Ihren Qualitäten und Talenten sowie Zielen bewusst sein. Diese Fähigkeit ist praktisch die Ressource, auf die eine Führungskraft zurückgreift. Diese größtenteils auf der eigenen Biografie fußenden Aspekte der Führungsidentität sollten in regelmäßigen Abständen ins Gedächtnis gerufen und die Auswirkungen mit der aktuellen Situation abgestimmt werden. Jede Führungskraft braucht ein Bewusstsein, wofür sie steht, eintritt und für die Verhaltensweisen, die sie auszeichnen. Nur wer absolut sicher ist, in seiner Funktion genau am richtigen Platz zu sein und kraftvoll seine Standpunkte und Visionen vertritt, hat die Strahlkraft, die es braucht, ein Unternehmen dahin zu bringen, wo es hin soll: nach vorne.

Gelungene Führung ist eine klare

Klarheit ist die Kunst, mit der unmissverständlich ausgedrückt wird, was für das Erreichen eines Zieles benötigt wird. Kommunizieren Sie klar, sind Sie für Ihre Mitarbeiter berechenbar. Das wiederum schafft Sicherheit und eine konstante, verlässliche Umgebung. Zu einem Menschen, auch im Beruf, gehören Emotionen. Trauen Sie sich also, authentisch zu sein, sprechen Sie aus, was Sie am Verhalten der Mitarbeiter stört und was Ihnen gefällt – dann sind Sie auch berechenbar.

Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Verhalten sich direkt auf die Zufriedenheit und damit die Arbeitskraft des Einzelnen auswirkt. Zu Klarheit in der Führung von Menschen gehört ein offener, von Ehrlichkeit geprägter wertschätzender Umgang. Wer sich wohlfühlt, erledigt seine Aufgaben gerne und damit in der Regel exakter und besser. Gelungene Führung bedeutet prinzipiell, die eigene Rolle und das Handeln regelmäßig zu hinterfragen. So entwickelt sich für Sie selbst und die Mitarbeiter ein deutliches Bild davon, was Sie als Führungskraft auszeichnet.

Da Kommunikation hauptsächlich über Sprache funktioniert, sollten immer eindeutig verständliche Botschaften gesendet werden – Ihre Worte als Führungskraft haben Orientierungsfunktion. Deshalb vermeiden Sie den Konjunktiv und unkonkrete Formulierungen, wenden Sie sich stattdessen direkt an den jeweiligen Mitarbeiter mit klaren Aussagen und persönlicher Anrede. Scheuen Sie sich auch nicht, nachzufragen, was genau der Angesprochene verstanden hat – wird konkret nachgehakt, dann entsteht Auftragsklarheit. Gerade nach ausführlicheren Besprechungen lohnt es, die Ergebnisse zudem schriftlich zu fixieren und Aufgaben konkreten Personen zuzuschreiben: Rücken Sie ab von Verlaufsprotokollen und setzen auf Ergebnisprotokolle. So sind Deadlines, Vorgehensweisen und Zuständigkeiten definiert und alle Beteiligten wissen, was zu tun ist.

Zu Klarheit in der Führung gehört neben transparenter Verbindlichkeit und einem generell respektvollen Umgang übrigens auch, den Mitarbeitern Sinnzusammenhänge für ihre Aufträge offenzulegen und auf Fragen nach dem Warum einzugehen. Besonders in Veränderungssituationen ist eine detaillierte Erläuterung zu Hintergründen und Zusammenhängen angebracht, da Sinnvermittlung in einer dynamischen Phase die Basis für eine verbindliche Zusammenarbeit legt.

Um Klarheit in der kompletten Unternehmenskultur zu verankern und abzusichern, dass die Belegschaft den jeweiligen Anforderungen folgt und aktuelle Prozesse unterstützt, sollte auch ein regelmäßiges Führungsfeedback selbstverständlich sein. So entsteht im besten Fall ein Gefühl für Anerkennung, die über bloßes Lob hinausgeht –  die ist für Führungskräfte und alle Mitarbeiter essentiell zur Leistungsoptimierung. Professionell umgesetzt, unterstützt entsprechendes Feedback ideal bei der persönlichen Entwicklung zur idealen Führungskraft.